Anstecknadeln auf Jeans, Ösen, signierte Box
22 x 15 cm, edition 12 + 3AP
Jahresgabe Kunstverein Hamburg
Mother
Franziska Opels Arbeit MOTHER erschien im Jahr 2021 als Jahresgabe für den Hamburger Kunstverein. Das Multiple besteht aus sechs Anstecknadeln, die das Wort MOTHER Buchstabe für Buchstabe zeigen. Die Pinn-Nadeln referenzieren Clubinsignien, Ehrenzeichen, Orden oder Medaillen und damit Erkennungs- und Statussymbole, die herkömmlicherweise einem vorwiegend männlich besetzten Kontext entstammen. Artig, stolz und wohlorganisiert stecken die mit geometrisch strengen Glyphen versehenen Nadeln in jenem blauen Denim-Baumwollstoff, der ursprünglich in der Arbeiterkleidung der Unterschicht verarbeitet, über einen kurzen Zeitraum als Mittel der Provokation und des Protests genutzt wurde und nun die omnipräsente und angepasste Uniform eines etwas informelleren Alltags darstellt. Die spitzen, offenen Enden der Anstecknadeln bergen die Gefahr, sich zu verletzen. Gleichzeitig bietet sich dem Betrachter hier die Möglichkeit, die Bedeutung des ursprünglich Gegebenen durch das Entfernen oder Austauschen einzelner Pins zu verändern und eine erneute Kontextverschiebung vorzunehmen. Textauszug von Marcia Breuer
Opel’s Mother is composed of six pins spelling out the word “mother” affixed to a denim background. By giving sculptural significance to her typography, Opel alludes to the ceremonial function of award or membership pins, pinned onto lapels to celebrate military or career achievements, or to signify membership of a club or association. Here the role of motherhood is given this significance, while being framed by a fabric that is both historically associated with Mens’ workwear, and now, the flexible and casual environment of the neo-liberal workplace. Opel highlights the labour of motherhood within both environments, suggesting a recognition that still remains unrealised. Opel has left the ends of these pins bare, ascribing a certain danger to the ornament itself, while allowing the owner to potentially rearrange the letters. Text by Nic Tammens (Curator Kunstverein Hamburg)